Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie im Zentrum der Versorgung
Fragt man Therapeut:innen warum sie ihren Beruf gewählt haben, ist die Antwort häufig, dass der Erfolg Menschen aus schwierigen Lebenslagen wieder zu mehr Selbstständigkeit und Zufriedenheit verholfen zu haben auch persönliche Anerkennung für die Therapeut:in bedeutet.
Die Komplexität der verschiedenen Hilfefragen der Patienten uns Patientinnen kann variieren von einer Wiederherstellung der Fingerfertigkeit nach einem Unfall bis hin zu einer langwierigen Reha nach einem Schlaganfall.
Menschen haben nicht nur unterschiedliche medizinische Hilfefragen, sondern auch sehr individuelle Bedürfnisse und Wünsche für ihren Alltag.
Eine Herausforderung für die Versorgenden ist es daher, zu erkennen wer wie viel und welche therapeutische Begleitung braucht.
In manchen Einrichtungen sind z.B. therapeutische Räumlichkeiten, eine strickte Zeitplanung oder die vorgegebene Einteilung der Klient:innen in Einzel- oder Gruppentherapie Faktoren, die das Arbeiten für Therapeut:innen erschweren können.
Das Therapielotsenkonzept ermöglicht den einzelnen Therapeut:innen Freiraum, in dem sie die therapeutischen Rahmenbedingungen in Absprache mit den Klient:innen und den kooperierenden Ärztinnen und Ärzten selbst gestalten können.
Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Physiotherapeut:innen werden schon hierdurch zu zentralen Personen innerhalb der Versorgung ihrer Klient:innen.
Interprofessionelle Zusammenarbeit
Ziel von Therapie ist es, dass die Klient:innen wieder möglichst selbstständig und glücklich in guter sozialer Gemeinschaft leben möchten. Der Weg dorthin kann sehr vielfältig sein. Manchmal reicht eine kompakte physiotherapeutische Intervention. Bei anderen Klient:innen ist die Zusammenarbeit mehrerer Professionen erforderlich. Bei den Therapielotsen entscheiden die Lots:innen gemeinsam, welcher Weg für wen am geeignetsten ist. Hierbei stehen sie nicht nur im Austausch mit den anderen therapeutischen Professionen, sondern auch z.B. mit den Bereichen Pflege, Sanitätshaus, Ehrenamt, und viele mehr. Eine enge Zusammenarbeit mit den verordnenden Mediziner:innen ist in jedem Fall notwendig. Diese Zusammenarbeit wird im Lotsenkonzept von den Therapeut:innen moderiert und koordiniert.
Besondere Fähigkeiten der Therapielots:innen
Grundlage einer guten Therapie ist eine wohlwollende und positive Beziehung zwischen Therapeut:in und Klient:in. Damit dies gelingt, sind Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Physiotherapeut:innen bereits gut ausgebildet. Sie betrachten ihre Klient:innen ganzheitlich und legen den Fokus auf Betätigung und Teilhabe. Spezielle fachliche Weiterbildungen wie z.B.:
- Therapie nach Bobath
- Therapie nach Affolter
- Cranio – Sacrale Therapie
- Hier muss ich noch ergänzen, nach Rücksprache
sind bei den Therapielotsen vielfältig vorhanden. Mitarbeiter:innen werden zudem intensiv bei der Weiterbildung unterstützt. Zudem kann jede:r, der:die Interesse hat eine einjährige Weiterbildung mit Bezug zum Lotsenkonzept erhalten. Hierbei werden diejenigen Inhalte vermittelt, die bei den Lotsen über das vorhandene therapeutische Wissen besonders wichtig sind: kommunikative Fertigkeiten, therapeutische Haltung, Fachwissen Sozialgesetzgebung.
Nach Abschluss der Weiterbildung zum Therapie- und Patientenlotsen, können die Mitarbeiter:innen noch besser entscheiden, welche Klient:in wie viel und auch welche Versorgung benötigt. Finanzierungmöglichkeiten und -wege sind bekannt.
Wenn die interprofessionelle Kommunikation zwischen Medizin, Pflege und Therapie auf Augenhöhe und klientenzentriert gestaltet werden kann, ergeben sich für alle Beteiligten positive und produktive Netzwerkeffekte. Gleichzeitig kann der Fokus des professionellen Netzwerks sinnvoll auf Teilhabeziele der Klient:innen (ICF) und weniger auf Funktionstraining bei Schädigung (ICD 10) ausgerichtet werden.
Wie wäre es an dieser Stelle mit O-Tönen unserer Therapeut:innen?
„Das Arbeiten als Therapielotsin macht mich ausgeglichen und stolz. Ich kann Menschen wirklich dabei begleiten selbstständig zu sein.“
„Das Arbeiten bei den Lotsen war für mich erst mal eine Umstellung. In der Klinik war alles ganz genau getaktet. Ich habe mich oft aufgeregt, dass ich meinen Klienten nicht gerecht werden konnte. Jetzt diese Freiheit. Da muss ich mich erst mal gewöhnen.“
„Ich arbeite nur vormittags. Das habe ich mit den Patientinnen so abgesprochen. Für sie passt es gut und ich habe dann nachmittags frei für die Kinder.“
„Die Zusammenarbeit im Team ist super. Die Docs sind echt cool. Wir arbeiten gut zusammen.“
„Als ich meine erste Visite geleitet habe, war ich echt aufgeregt. Das Gespräch mit dem Ärzt und den Stationsleitungen war aber super. Alle hatten nur die Patienten im Sinn.“
„Ich bin Berufsanfängerin und finde es toll, wie ich bei den Lotsen eingearbeitet wurde. Meine Teamleitung hatte immer ein offenes Ohr für mich. Ich bin auch lange mit anderen Therapeutinnen mitgelaufen und habe mir die Struktur angeschaut.“
„Ich mag den Austausch im Lotsenforum. Da gibt es einmal im Monat Minifobis. Das ist echt spannend, weil ich z.B. bisher noch nicht viel mit Assessments gearbeitet habe.“
