Hitzeaktionstag
Klimawandel und Gesundheit:
Wie du durch nachhaltiges Verhalten und klimafreundliche Gesundheitsberatung einen Unterschied machst
In Deutschland sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit unter anderem durch die Zunahme von Hitzewellen und Extremwetterereignissen, sowie eine Verlängerung der Pollensaison und der Ausbreitung für regionsuntypische Infektionserkrankungen sichtbar.
Wir als Gesundheitspersonal genießen in der Bevölkerung ein besonders hohes Maß an Vertrauen und stehen meist im intensiven Kontakt zu vielen Menschen**. Daher sind wir besonders geeignet, als Multiplikator:innen zu fungieren.** Gleichzeitig gehören unsere Patient:innen zu dem besonders stark betroffenen Personenkreis des Klimawandels. Auf der einen Seite müssen wir also lernen uns anzupassen und auf der anderen Seite sollten wir mit unserem Verhalten das Klima und damit gleichzeitig unsere Gesundheit schützen. Mit einer klimasensiblen Gesundheitsberatung können wir beide Ziele erreichen.
Klimafreundliches Gesundheitsverhalten mit Co-Benefits
Ein wesentlicher Vorteil nachhaltigen Verhaltens sind die sogenannten Co-Benefits – positive Nebeneffekte, die sowohl dem Klima als auch unserer Gesundheit zugutekommen. Hier findet ihr ein paar Beispiele mit solchen Lebensstilempfehlungen für euch und eure Patient:innen:
- Aktiver Transport: Bewegung an der frischen Luft, durch Fahrrad fahren oder laufen, beugt zahlreichen Erkrankungen wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Haltungsschäden und Depressionen vor. Gleichzeitig reduzieren wir die CO2- und Feinstaubbelastung für alle, was die Luftqualität verbessert und das Risiko von Atemwegserkrankungen wie COPD und Allergien verringert.
- Leitungswasser trinken: Leitungswasser ist nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich. Du vermeidest Plastikmüll und die CO2-Emissionen, die bei der Produktion und dem Transport von Flaschenwasser entstehen.
- Pflanzenbasierte Ernährung: Eine Ernährung mit mehr pflanzlichen Lebensmitteln und weniger tierischen Produkten reduziert den CO2-Fußabdruck und kann ebenfalls Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Risiko für bestimmte Krebsarten und andere Gesundheitsprobleme senken.
- Engagement: Sich bezüglich des Klimawandels zu engagieren, stärkt das Selbstwirksamkeitserleben und verbessert das psychisch Wohlbefinden.
- Ermutige zu kleinen Schritten: Kleine Veränderungen im Alltag summieren sich zu großen Effekten. Motiviere deine Patient:innen, kleine, aber nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Auch lohnt sich das Gespräch mit den Verantwortlichen in der Einrichtung in der ihr arbeitet. Vielleicht können niederschwellige Maßnahmen wie mehr Beschattung im Außenbereich oder ein „planetay health“-Speiseplan umgesetzt werden.
Gesundheitliche Auswirkungen reduzieren
Umgang mit Hitzewellen: Aktive Abkühlung durch kalte Arm- und Fußbäder, Kältewesten, richtiges Lüften und vermehrtes Trinken reduzieren die Herz-Kreislauf-Belastungen. Auch Verschattung und Schutz vor Sonneneinstrahlungen helfen. Gleichzeitig sollten Medikamente richtig gelagert werden. Grundsätzlich kann ein Medikamenten-Check-up bei wärmeren Temperaturen hilfreich sein, um Entgleisungen zu vermeiden.
Umgang mit hoher Luftverschmutzung: Nebeneffekte der Hitze sind eine erhöhte Pollen-, Ozon- oder Feinstaubbelastung in der Luft. Menschen mit Lungenerkrankungen sollen die Exposition verringern. Pollen- oder Ozon-Warn-Apps und Masken können dabei helfen.
Fazit
Der Klimawandel ist eine große Herausforderung, aber du kannst durch nachhaltiges Verhalten und klimafreundliche Gesundheitsberatung einen positiven Beitrag leisten. Indem du dich aktiv engagierst und deine Patient:innen ermutigst, mitzumachen, trägst du zu einer besseren Gesundheit und einer gesünderen Umwelt bei. Lass uns gemeinsam einen Unterschied machen!