Die Frühförderlotsen in Frankfurt
Die Frühförderlotsen starten durch!
Seit Beginn des Jahres ist einiges passiert bei den Frühförderlotsen. Im Januar und Februar stand die Fertigstellung unseres Konzepts auf dem Plan. Dieses wurde dann auch von der Stadt Frankfurt genehmigt, sodass wir ab April offiziell den Status einer Frühförderstelle hatten. Gleichzeitig wurden unsere Räume noch umgebaut, wir definierten unsere Prozesse, erstellten alle möglichen Formulare, führten Bewerbungsgespräche, stellten die ersten Pädagoginnen ein und machten uns in der Stadt bei Kindereinrichtungen, Ärzten und Sozialrathäusern bekannt. Dabei bekamen wir sehr positive Rückmeldungen, überall hieß es, dass der Bedarf bei den Kindern sehr hoch sei und man sich auf die Zusammenarbeit freue. Sehr schnell hatten wir auch die ersten Gespräche mit Familien, die wir anfangs noch in den Räumen der Therapielotsen im gleichen Haus durchführten – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Therapielotsen! 😉
Unsere Räume nahmen währenddessen zusehends Gestalt an. Die Einrichtung der IT- Infrastruktur, inklusive Festnetzanbindung, Endgeräten, Drucker und WLAN gestaltete sich als Herausforderung, dagegen machte es großen Spaß, gemeinsam mit unserem Team die Ausstattung der einzelnen Räume zu planen. Inzwischen sind diese auch voll einsatzfähig.
Das Prozedere zwischen Erstkontakt mit einer Familie und der tatsächlichen Förderung eines Kindes ist in der Frühförderung oftmals langwierig – bis alle Unterlagen vorliegen, ein ärztlicher Auftrag eingeholt wurde und der Antrag durch das Sozialrathaus bearbeitet wurde, vergehen oftmals schon einige Monate. Umso glücklicher waren wir, als wir dann im Mai mit den ersten Förderungen starten konnten. Diese führen wir in der Regel im Kindergarten des Kindes durch, da es uns wichtig ist, in der Lebenswirklichkeit des Kindes tätig zu sein und ihm in seinem tatsächlichen Alltag Teilhabe zu ermöglichen.
Die Probleme, mit denen die Kinder zu uns kommen, sind vielfältig: Oftmals geht es um Entwicklungsverzögerungen im sprachlichen, kognitiven, sozioemotionalen oder motorischen Bereich, Autismus oder genetische Syndrome. Durch Verhaltensbeobachtungen, psychologische Testungen, Gespräche mit Eltern und Erzieher*innen sowie in der Interaktion mit dem Kind, versuchen wir anfangs herauszufinden, welches die nächsten Entwicklungsschritte für das Kind sind. In den wöchentlich stattfindenden Terminen fördern unsere Heilpädagogen das Kind dann in den Bereichen, die für die weitere Entwicklung besonders entscheidend sind. Dabei betrachten wir das Kind ganzheitlich, mit all seinen Stärken und Schwächen und beziehen auch das Umfeld mit in die Förderung ein. Wir sehen uns als Lotsen, die dem Kind und der Familie in den schwierigen Gewässern einer (drohenden) Behinderung Orientierung bieten und arbeiten im Bereich Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie eng mit den Therapielotsen zusammen.
In Zukunft freuen wir uns, noch mehr Kinder bei uns behandeln zu können, die ersten Förderungen erfolgreich abzuschließen und unser Team wachsen zu sehen! 😊